cine + tv production
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Digital Recording
Was bedeutet digitale Aufzeichnung ? In der elektronischen Datenverarbeitung und
damit auf jeden Computer erfolgt die Verarbeitung von Informationen durch die
Zerlegung der Daten in die beiden binearwerte 0 und 1. Da sich alle zu speichernden
Werte aus einer Kombination der Zahlenwerte 0 und 1 zusammensetzen, koennen sie
als reine Rechenoperation rasend schnell verarbeitet und gespeichert werden. Zudem
komprimieren spezielle Programme die Datenstroeme, damit entsprechend viele Daten
auf die Festplatte oder auf das digitale Videoband passen.
Benoetigt man die Informationen in ihrer urspruenglichen Form als Bilder und Szenen
auf dem Bildschirm, so muessen sie lediglich wieder entschluesselt werden. Die digitale
Videoaufzeichnung erfolgt derzeit kaum noch auf Bandmaterial, sondern auf Speicherkarten,
die in unterschiedlichen Größen und Datenaufzeichnungsraten von verschiedenen Herstellern kommen. Es gibt so z.B. im Professionellen Bereich für mobile Kameras die SxS (Sony)
und P2 (Panasonic) Cards. Aber auch Festplatten basierte Fieldpacks (Ikegami) oder
externe nutzbare Recorder wie Nanoflash oder Gemini die auf CF Cards aufzeichnen, werden genutzt. SD Cards kommen ebenfalls im Prosumer Bereich zum Einsatz oder im AÜ und StudioBereich Festplatten basierte RAID Systeme.
Geschichte der digitalen Aufzeichnung:
Zum Aufzeichnen der Daten auf Band benutzte man das Schraegspurverfahren mit rotierenden
Koepfen. Dabei gelangen die Helligkeits- und Farbinformationen als getrennte Signale
aufs Videoband. Im Gegensatz zum analogen Verfahren wurden statt zwei Spuren jetzt
zwoelf Spuren pro Videobild auf dem Band gespeichert, und das mit 9000 Touren, mit
denen sich die Digital-Video-Kopftrommel dreht. Durch diese neue Art der Speicherung
entfaellt der seperate Loeschkopf. Ausserdem ist der Time Base Corrector (TBC), der
fuer eine optimale Darstellung der Szenen sorgt, durch die Digitalisierung in der
Information automatisch integriert. Die zwoelf Spuren fuer ein Vollbild wurden bei Bandaufzeichnungen je Spur in vier Bereiche aufgeteilt. im "Sub code Sector" werden die Time-Code-Informationen mit der eindeutigen Identifikation jedes Einzelbildes, der Index ID fuer den gezielten Suchlauf und die PP-ID-Information fuer Standbildaufnahmen gespeichert. Im
"VideoSector" wurden die Bildinformationen einschliesslich weiterer Daten, wie etwa
Datum und Zeit und als Option spezielle Daten der Camcordereinstellungen, bei der
Aufnahme abgelegt. Fuer den Ton standen im "Audio Sector" zwei Bereiche zur
Verfuegung. Der Orginalton wurde in den ersten sechs Spuren aufgenommen; fuer die
Nachvertonung standen die restlichen sechs zur Verfuegung. Die Aufnahme und die
Nachvertonung erfolgten digital und in Stereo. Im untersten Bereich, dem "ITI Sector",
wurden die Tracking-Informationen fuer die Spurlagensteuerung abgespeichert. Damit eine
ausreichende Menge an Video- und Tondaten und damit eine vernuenftige Laufzeit pro
Videoband erreicht werden konnten, wurde ein Datenreduktionsverfahren auf der Basis des
mathematischen Verfahrens DCT (Diskrete Cosinus Transformation) eingesetzt. Die
Digitalisierung erfolgte im Verhaeltnis 4:2:0 mit 50 Halbbilder und einer Verdichtung im
Verhaeltnis 5:1 bei Consumergeräten bzw. 4:2:2 im Profisektor . Zum digitalen Bild
gehoert auch der digitale Ton. Allerdings ist der Qualitaetssprung vom analogen System
zur digitalen Aufzeichnung nicht so gross wie beim Bild, denn schon die analogen
Camcorder lieferten mit dem FM-Stereoton einen sehr guten Dynamik- und
Frequenzumfang - vorausgesetzt, das Mikrofon spielte mit. Fuer die Tonaufzeichnung
bei Digitalvideo setzt man das PCM-Verfahren ein. Je nach der verwendeten Technik
koennen zwei oder vier Tonkanaele genutzt werden. Und so laesst sich nahezu DAT-
Qualitaet erreichen, wenn mit einer Samplingrate von 48 kHz und einer Quantisierung
von 16 Bit gearbeitet wird. Eine Tonaufnahme mit 12 Bit kann spaeter in Stereo
nachvertont werden. Die 16-Bit-Aufnahme bringt dagegen eine optimale Klangqualitaet.
Das SD-Digitalvideo schaffte gestochen scharfe Bilder mit einer horizontalen Aufloesung von 500 Linien und mehr. (DigiBeta, DVCPro50)
Die damals analogen Consumersysteme Hi8 und S-VHS erreichen lediglich 400 Linien, und VHS muss bereits bei 250 Linien die Segel streichen.
Doch diese Zeit des Bandes ist schon lange vorbei:
Jetzt werden die digitalen Daten mit unterschiedlichen und Herstellerabhängigen Codecs gespeichert. Das erfolgt bei Aufnahme ebenso wie in der Postproduktion.
Ein schierer Dschungel an Codecs mit unterschiedlichen Algorithmen und Kompressions-verfahren hat nicht gerade zu einem Standard beigetragen, den es zu analogen Zeiten im Grunde gab. (BetacamSP)
MPEG-2 basierte Kompressionen oder auf DICT basierte Verfahren müssen jetzt die enorme Menge an Daten der HD Signale aufnehmen, verarbeiten und wiedergeben können, ohne sichtbare Verluste zu zeigen im Bild. Das erfordert eines Teils, schnelle Prozessoren in den Aufzeichnungs und Wiedergabegeräten und andererseits schnelle Speichermedien mit hohen Lese und Schreibgeschwindigkeiten.
Die unterschiedlichen Verfahren der Bildspeicherung sind eine wissenschaft für sich und die Codecs der Hersteller konkurrieren untereinander. Jegliche Art von Kompression ist aber verlustbehaftet und die beste aber teuerste Aufzeichnung ist die unkomprimierte Aufzeichnung.
Kommentar
Mittlerweile ist das Band obsolet.
Keiner der großen Hersteller setzt mehr auf Bandaufzeichnung. Da jeder seinen eigenen Codec entwickelt und sich einige Hersteller zu Konsortien zusammengeschlossen haben um ihren Aufzeichnungcodec als Standard durchzusetzen, ist das Chaos auf dem codec Markt groß. Die Büchse der Pandora, wie manche meinen und das zeigt sich in gerade in der Postproduktion wo es von encoding zu decoding eine Vielzahl von Plugins für die Editing Systeme gibt. Das stellt gerade professionelle Anwender vor schwierige Produktionsprozesse die von Anfang an klar sein müssen um verlustbehaftetes Arbeiten zu umgehen.
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