SONY PMW-200 Résumé
SONY PMW-200 Résumé
Montag, 19. August 2013
Jeder kennt die Situation: kleines Budget aber für das Fernsehen die Normwerte der Farbtiefe erfüllen und einen anständigen Codec dazu, One Man Crew und deswegen eine leichte und kleine Kamera und am Besten die Einreise als Tourist, weil man als Presse Ärger bekommt oder erst garnicht in das Land einreisen darf.
Viele Kameraleute griffen da zu den kleinen Sony Henkelmännern der EX Serie, EX1 und EX3. Hinten "angegaffert" ein Nanoflash, der am HD Ausgang ein 4:2:2 Signal mit 8 Bit Farbtiefe aufzeichnete. Das war immer eine Einschränkung, machte die Kamera größer und unhandlicher, aber man konnte sich damit halbwegs arrangieren um zu anständigen Resultaten zu gelangen.
2012 stellte Sony die PMW 100 und PMW 200 vor. Zwei "Henkelmänner" die interne 4:2:2 Farbtiefe in der Aufzeichnung konnten. Das war anscheinend die Reaktion von Sony, auf die von der BBC und anderen Europäischen Ländern verabschiedeten EBU Aufnahme Standard. Zuviel DSLR h264 codec Wilderei, setzte dann doch den Sendern und gestandenen Produktionsfirmen zu und man einigte sich auf eine Farbetiefe von 4:2:2 bei einer Mindestens Sensorgröße von 1/2 Zoll bei 50 Mbit /s. Einige Kameras wurden explizit von der BBC getestet z.B. und für den Einsatz im Broadcast-Bereich genehmigt. (es gibt aber auch eine Ausnahme der EBU für 3 x 1/3 "Kamera, die nachweislich zusätzliche Prüfkriterien erfüllen)
Ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Broadcast-Produktionen hat die Sony Kamera PMW200 mit 50 Mbit / s XDCAM HD 4.2.2 keine Probleme diesen Standard zu erfüllen. Es wird genau der gleiche Codec verwendet wie in den hochgelobten und angesehenen PDW-700, F800 und PMW-500 Schulter-Broadcast - Camcordern.
So kann man bei der PMW 200 nun wählen: entweder mit 50 Mbit/s 4.2.2 aufnehmen können, oder mit dem alten Codec der EX1/3 mit 35 Mbit/s 4.2.0 dem Codec Standard Definition von DV. Mit dem XDCAM HD422 Codec hat man die Möglichkeit, die Aufnahmen als Video-Clips direkt auf Sonys XDCAM optischen DiscSystem für eine einfache und sichere Langzeitspeicherung und Archivierung zu kopieren.
Ein weiter Vorteil ist, wenn die Clips auf eine XDCAM Professional Disc kopiert werden, generieren sich automatisch Proxy-Dateien auf der Festplatte, so dass, wenn man gerne mit Proxies in seinem Workflow arbeitet, die Aufnahmen schnell zu übertragen und zu editieren sind und ein späteres Online Editing einfach zu bewerkstelligen ist.
Die PMW 100 hat einen 1/3 Zoll Sensor und die PMW 200 ist mit 3 x 1/2 Zoll Sensoren bestückt. Die PMW 200 ist dabei eindeutig der EX1 angelehnt, Menü und Body der Kamera ähneln sich sehr. Im Grunde ein gewohntes "Sony Like" arbeiten, man wusste sofort wo welcher Schalter sitzt und im Menü fand man sich auch schnell zurecht, wenn man die EX Serie kannte.
Das Objektiv wird durch Fujinon hergestellt. Die Kamera hat ein festverbautes 14x Zoom und eine Brennweite ab 5,8 mm. Es verfügt über drei Ringe, je eines für Fokus, Zoom und Blende. Jeder Ring ist mit Markierungen gekennzeichnet. Den Fokusring schiebt man nach vorne für die Autofokus Funktion, die recht gut und leise arbeitet und gerade bei bewegten Objekten auf die Kamera zu (Sport) besser die Schärfe zieht als man es kann. Bei geringen Lichtverhältnissen stößt aber die AF Funktion schnell an Ihre Grenzen. Aber bei ausreichend Licht und mittlerer Blende arbeitet der AF wirklich ziemlich gut und erleichtert in manchen Situationen das arbeiten. Wichtig ist das man das zu fokussierende Objekt in der Mitte hat, wo der Focus Indikator sitzt. Das ist sehr oft dann nervig, wenn man nach dem goldenen Schnitt das Bild "Framed". Aber bei schnellen oder zukommenden Objekten ist der AF sehr hilfreich. Das ist schwer einzugestehen, aber die Technik ersetzt trotzdem nicht den Bildgestalter, sondern es kann ein gutes Hilfsmittel sein. Für die volle manuelle Schärfenkontrolle, aktiviert man den Autofocus Schalter am Objektiv und zieht den Schärfering zu sich hin und ohne großes Klacken oder Knirschen hat man wieder die Gewalt über den Focus. Sehr sinnvoll gemacht und gut zu handhaben. Ansonsten verhält sich die Schärfe beim manuellen arbeiten wie an einem echten Profi Broadcast-Objektiv, es gibt einen Anfang (nah) und es gibt ein Ende (Unendlich) jeweils mit Anschlag. Das nervige Suchen wo man seine Schärfe hat um dann letztendlich doch das Bild zu versauen ist vorbei.
Der Zoomring kann per Zoomwippe oder manuell verwendet werden. Der Servo dafür wird gesteuert durch die große Hand Zoom-Wippe oder am Handgriff über eine kleine Zoom-Wippe, oben auf dem Griff. Sony hat einiges an der digitalen Servo Zoom Steuerung verbessert und als Ergebnis sind wirklich sehr langsame Zooms möglich und das Zoom Gestotter bei extrem Langsamen Zooms der EX Serie muss man nicht mehr ertragen. Auch manuell betrieben lauft der Zoom sehr "smooth" und vermittelt gutes Handling und Sicheres landen im Frame.
Der Blendenring kann zwischen automatischer und manueller Steuerung ebenso geschaltet werden und läuft sehr geschmeidig wie bei einer großen Broadcast Optik. Auch die Wege sind fast identisch einer Broadcast Linse, man merkt es kaum das da keine Große Zoom Linse dran ist. Chapeau Sony -Fuji! Mit schwierigen Lichtverhältnissen wir die Optik ganz gut fertig, die größte Blendenöffnung mit F1.9 ist meist ausreichend, zudem die CMOS Sensoren eine sehr gute Lichtempfindlichkeit haben ( F11/2000Lx). Viele Kollegen meinen das die Sensoren die gleichen der EX1R sind. Das kann durchaus sein, aber Sony hat innerhalb der Signalverabeitung und des Debayerings doch noch einiges gemacht, denn die Bilder sind um einen kleinen Tick Lichtempfindlicher und deutlich rauschfreier geworden. Nach bisherigen Erfahrungen von unterschiedlichen Dreh Situationen ist die Kamera bis +6db gut rauschfrei. Dann geht langsam das kriseln los und bis +18db. Das ist dann sehr grenzwertig und geschuldet dem kleineren Sensor, die nicht wie die S35mm Sensor Kameras eine größere Fläche zur Lichtaufnahme haben.
Wie es sich für eine professionelle Kamera gehört gibt es 2 ND-Filter, welche durch einen Schiebeschalter zwischen 3 Positionen, OHNE (Clear), ND 0,9 und ND 1,8 die Wahl lässt. Das reicht völlig aus und man kann damit die meisten Situationen gut bewältigen.
Nach bisherigen unabhängigen Messungen hat die Sony PMW200 einen Dynamikumfang von ca. 11 Blenden.
Der Rauschpegel ist entsprechend kleinerer CMOS Sensoren nicht vergleichbar mit S35mm Sensoren, aber wie erwähnt, ein sichtbares Rauschen bis 6dB Anhebung ist nicht vorhanden. Für alle Skeptiker sei gesagt, das die Kamera innerhalb der EBU Spezifikation R118 auch im Rauschen die Norm erfüllt.
Das Bild des CMOS Sensors zeigt eine Sony typische Charakteristik: Satte Farben und Schwärzen mit Abstufungen.
Wie bei allen CMOS Kameras zeigt sich bei extrem schnellen Bewegungen der Rollingshutter Effekt,/der sogenannte Skew, Wobble- oder Jello Effekt, der bei allen CMOS DSLRs auftritt, fällt aber wesentlich geringer aus und ist bei alltäglichen Dreharbeiten eher marginal.
Zur Bildgestaltung, gestattet die Kamera einige typische und von den Vorgängermodellen, bekannte Eingriffe.
Durch die Kameraeinstellungsfunktion Picture Profile kann, wie bei jedem anderen XDCAM-Camcorder, bei der PMW200 umfangreich auf das aufzunehmende Bild Einfluss genommen werden. So können die Gamma Kurve zur Feinabstimmung des Dynamikumfang und des Kontrast in den Bildern verändert werden. Sony bietet dazu sechs Standard-Gamma-Kurven an, die alle in Verbindung mit einer automatischen oder manuellen Knie Funktion sowie 4 HyperGamma Kurven verwendet werden können. Die fünfte Gammakruve ist eine REC-709-konforme Gamma-Kurve und damit die Gamma - Standardeinstellung.
Die HyperGamma Kurven sind die gleichen wie die der Sony Broadcast Camcorder PMW500 und PDW700. Diese können sehr nützlich sein, da sie einen wesentlich verbesserten Dynamikbereich (460%) im Vergleich zum Standard-Gamma ermöglichen. Durch das Verändern des HyperGamma können die Highlights in einem viel mehr natürlich aussehende Weiss aufgenommen werden.
In den Picture Profiles kann ausserdem in die Farbmatrix, die Farbsättigung und Farbphasen eingegriffen werden. Auch dazu bietet die Kamera 6 verschiedene Voreinstellungen, die sich individuell anpassen lassen. Das ist in der Regel einfacher, da schon eine gewisse Farbrichtung vorgegeben ist. Für das anpassen der PMW200 an andere Kameras, bei Produktionen wo unterschiedliche Kameras verwendet werden, ist diese Funktion unerlässlich, da mit der Farbmatrix und am Besten unter Hilfenahme einer Chart Testtafel und einem Vektor/Waveformer, ein Optimaler Abgleich der unterschiedlichen Kameras vorgenommen werden kann.
Von den anderen Kameras bekannt sind natürlich auch die Möglichkeiten der Einstellung von Detail, um die Kantenkonturen durch eine Kontrastverstärkung zu steigern. Damit umzugehen bedarf natürlich einiger Erfahrungen, der Eingriff in das Bild kann nicht mehr rückgangig gemacht werden und zu harte Kanten können das Bild entstellen. Besser Vorsicht beim Umgang!. Bei Absenkung des Details unter -20 wird das Bild langsam "weich" und es kann schon dazu führen das das Bild unscharf aussieht.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten die Aufnahme im Vorfeld zu beeinflussen bzw. zu "pitchen" und sich eigene Profile zu erstellen und zu speichern. Seine eigene Knie- und Sloop Einstellungen, Black Gamma, mit Veränderung der Multi-Matrix und vieles mehr. Farbkorrekturen mittels der Matrix für den Hautton aber auch SkinDetail für eine flachere Detail kurve in dem speziellen Farbbereich sind von den Großen Boliden bekannt und auch bei der PM200 möglich.
Die Menüstruktur der PMW-200 ist, wie bereits erwähnt, sehr ähnlich wie die der EX Kameras. Die bekannten Abschnitte für die Kamera- Einstellungen, Audio- Einstellungen, Ausgänge, Überwachung, Timecode und allgemeine Systemeinstellungen.
Im Kamera-Menü findet man die Einstellungen für den fortgeschrittenen Modus der Kamera, für die Interval-Funktion für Zeitraffer-, Framerate, Picture-Cache und S & Q (schnelle und langsame) Bewegung. Der Bild-Cache Modus ist besonders nützlich wenn man nicht genau weiss, wann das aufzunehmende Objekt oder Ereignis kommt. Ist diese Funktion aktiviert puffert die Kamera kontinuierlich das Bild in einen internen Speicher. Sobald die Aufnahmetaste gedrückt wird sind die 15 Sekunden vor dem Drücken der Aufnahmetaste mit aufgenommen. Eine sehr nützliche Funktion die dann vorteilhaft ist.
Der Intervall-Modus ist ideal für Zeitrafferaufnahmen und spart viel Platz auf den Speichermedien bzw. Zeit beim Datentransfer. Wer mit DSLR schon seine Erfahrungen hat mit Timelapse Aufnahmen, kennt die Flicker Probleme, welche dann in der Postproduktion mit geeigneten Filtern zu beheben sind. Für große Veränderung der Belichtungen wie sie bei Sonnenaufgängen oder Sonnenuntergängen auftreten, bietet die Kamera die TLCS Funktion (Total Level Control System) Funktion. Das ist eine recht anspruchsvolle Belichtungsautomatik.
Mittels der TLCS Einstellung können Begrenzungen der Automatik für Gain, Blende, Verschlusszeit und der Ansprechzeit vorgegeben werden. Das sichert bei richtigem Umgang eine Begrenzung der maximalen Verstärkung um eine zu starke Rauschbildung zu vermeiden. Überlegt genutzt bietet die TLCS Funktion ein mächtiges Tool für den Nutzer und kann damit in der Postproduktion viel Zeit einsparen.
Mit der S & Q Motion Funktion kann mit bis zu 50/60 Frames pro Sekunde (PAL/NTSC) in der Auflösung 720p für Zeitlupenaufnahmen aufnehmen.
Eine große Zahl von Frame-Raten bei voller 1920 x 1080 HD Auflösung mit 23,98 p, 25p, 29.97p, 50i, 60i bzw bei einer Auflösung von 720p mit 50p und 60p lassen sich zudem nutzen, da die Kamera sich zwischen PAL als auch NTSC umschalten lässt. Sony denkt da international.
Die Aufnahme in der Kamera erfolgt, wie bereits gewohnt, bandlos und auch nicht auf Optical Disc, wie bei der PDW700/800 sondern auf die, von Sony bekannten SxS Cards. Ausserdem können SD-Karten, Memory Sticks und Sonys neue XQD-Karten über spezielle Adapter verwendet werden. Die vielen Aufnahme Möglichkeiten der Kamera auf unterschiedliche Speichermedien, erfordern jeweils eigene Formatierungen. Das eingestellte Format in der Kamera bestimmt dabei in welcher Formatierung die Karte sein muss und die Kamera fordert bei Einlegen eines Speichermediums, das nicht für die Aufnahme des gewählten Formates formatiert ist, dazu auf dieses durch die Kamera vorzunehmen. Ausserdem bietet die Kamera eine Backup Möglichkeit via USB Anschluss an angeschlossene Computer. So können alle Mediendateien gesichert werden, wenn die Speicherkarten knapp bzw. voll sind und jeder Computershop kann dann mit dem Verkauf einer USB Platte dem Team, den Tag retten.
In der Kamera ist ein Stereo Mikrofon in der Front unter dem LCD eingebaut. Zwei XLR Anschlüsse wie man es von einem professionellen Camcorder erwartet für ein externes Mikrofon bzw als Line-Eingang schaltbar. Die XLR-Anschlüsse haben selbstverständlich Phantomspeisung. Die Audio Kontrolle sitzt an der Kamera links und ist für den Kameramann gut zugänglich und dem der großen Broadcast Boliden angeglichen.
Eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse für die Audiokontrolle ist auch auf dieser Seite zugänglich. Die Lautstärke dafür kann am Bedienfeld unter dem LCD Display geregelt werden. An der rechten Seite der Kamera gibt es einen Mikrofonhalter, der an der Kamera über ein Gummilager befestigt ist um Kamera- und Bedienungsgeräusche zu minimieren.
Der neue 3,5 "- LCD ist flipbar und ermöglicht bei Überkopf oder Froschperspektiven die Bildkontrolle. Leider nicht so genial verschwenkbar wie der der Canon C300. Das hätte SONY besser machen können.
Der 3,5" TFT Bildschirm ist hell und klar und hat einen bemerkenswert breiten Betrachtungswinkel. Die LCD-Anzeige auf der PMW-200 hat einen Betrachtungswinkel von über 120 Grad und man kann das Bild aus fast jedem Winkel sehen. Der Kontrast und die Helligkeit bleibt bei diesem weiten Betrachtungswinkeln recht konstant. Das macht es viel einfacher die Kamera zu bedienen und hilft, Belichtungs Fehler auch unter schwierigen Arbeitsperspektiven zu erkennen. Da hat sich viel bei den LCD Monitoren getan im Vergleich zu früher, wo man immer sehr gerade auf den Monitor schauen musste und Belichtungsfehler zu erkennen. Der neue Bildschirm hat ausserdem ein etwas höhere Auflösung. Der elektronische Sucher am Heck der Kamera direkt hinter dem Griff, ist der gleiche wie bei der EX1.
Als Hilfe zum Fokussieren ist eine Peaking Funktion und eine Vergrösserung (Expander Focus) nutzbar. Über eigene Buttons sind diese Hilfsmittel schnell und einfach erreichbar.
Für einen externen Monitor oder eine HD Sucher, gibt es eine umfassende Reihe Ein-und Ausgänge auf der Rückseite der Kamera. HDMI und HD-SDI stehen beide zur Verfügung. Beide Signalausgänge können gleichzeitig verwendet werden. Das lässt sich nutzen wenn man von HD auf SD konvertiert, während man z.B. ein SD Signal für eine externe Einspeisung zur Verfügung stellt aber in HD aufzeichnet.
Die für Multi-Kamera-Produktionen äußerst nützlichen Timecode IN und OUT BNC-Buchsen hat diese Kamera ebenso, wie auch die Möglichkeit für GENLOCK .
Mit dem Timecode lassen sich mehrere Kamera synchronisieren und Clockits verwenden, was viel Zeit im Schnitt sparen kann . Diese vielen nützlichen Features, ermöglicht es, die PMW-200 im Studio oder bei Multi-Kamera und 3D-Anwendungen einzusetzen.
Neben dem BNC-Stecker ist ein USB-Anschluss zum Überspielen der Aufnahmen von Medien in der Kamera auf externe Geräte. Es gibt ein i-Link-Anschluss (Firewire) und AV-Out-Anschluss, die Stereo-Line-Level-Audio Ausgänge und Composite-Video gibt es auch.
Den Wiedergabemodus erreicht man am Display. Dort sind die bekannten Buttons rew, fwd, play, stop und pause Zeichen nebeneinander platziert sichtbar. Wer die EX-Kameras kennt, hat sicherlich sich oft genug über die Verzögerung von mehren Sekunden geärgert, wenn man zwischen Aufnahme-und Wiedergabemodus umgeschaltet hat. Gerade unter Zeitdruck oder mit wenn man Leute im "Nacken hat" die mal schnell sehen wollen, war das nervig und fühlte sich manchmal wie eine kleine Ewigkeit an. Bei der PMW 200 wurde da nachgebessert und man drückt einfach die play taste oder die Thumbnail Taste und nach wenigen Sekunden, (ca.7 Sekunden ) ist der Clip im Monitor. Das lästige Umschalten zwischen Kamera- und Wiedergabemodus entfällt. Oder durch drücken der Vorschau-Taste oder Play-Taste am Griff, ist es auch möglich den letzten Clip abzuspielen. Will man dann plötzlich schnell wieder in den Aufnahmemodus, weil gerade das Geschehen in der Nähe wichtig ist und aufgenommen werden muss, drückt man einfach die REC Taste. Thats it! Das ist eine willkommende Verbesserung.
Die PMW-200 verwendet die gleichen BP- U30 und BP-U60 Akku wie die EX1/EX3, PMW-100 und PMW-F3 Kameras. Ausserdem kann sie durch ein externes 12V-Netzteil mit Strom versorgt werden. Der Anschluss für die externe Stromversorgung ist dummerweise im Batteriefach versteckt und wenn man das nicht weiss sucht man sehr vergeblich. Das behindert auch die redundante Stromversorgung, denn betreibt man einen Akku und eine externe Stromversorgung ist man sicher gefeit gegen plötzlichen Stromausfall. Stolpert jetzt jemand über das Netzteilkabel oder die Hausstromversorgung fällt aus, hat die Kamera nichteinmal die Möglichkeit das aufgezeichnete File abzuschliessen als Datei. Das ist sehr ärgerlich und Sony hat da leider anscheinend nicht den Nutzer im Sinne gehabt sondern die Dritthersteller nicht lizensierter 3rd-Party-Batterien, die ein separates Kabel verwenden, um dessen Nutzung zu verhindern. Wie ein englischer Kollege sagte: Es ist eine Schande, dass Sony das getan hat". Auch der Stromverbrauch ist etwas höher als bei der EX Serie und die Kamera fühlt sich sehr warm im Vergleich zu einer EX1. Das merkt man auch bei Verwendung von kleineren Akkus die schneller leer sind, als man es vom Vorgänger her kennt. Geschuldet ist das wegen der zusätzlichen Rechenleistung die Kamera bewältigen muss, für die 50 Mbit / 4:2:2 Codierung. Die Wärme der Kamera wird über kleine Lüftungsschlitze abgeführt. Da dort auch Regenwasser eindringen könnte, sollte ein raincover bei Aussenaufnahmen immer dabei sein. was aber je generell bei jeder Kamera dabei sein sollte.
Nützlich ist die übernommen Klappe in der Sonnenblende. Das macht Spass wenn man die zu klappt und weiss, dass man den Lenscap nicht schon wieder suchen muss in welcher Tasche er gerade ist, bzw. nicht verbummeln kann. Fummelig ist es aber die Sonnenblende wieder aufzusetzen. Das klappt nicht auf Anhieb und erst nach ein paar Versuchen gelingt es erst meist.
Wie bei der EX1/3 ist viel Plastik bei diesem Henkelmann verbaut, und trotzdem macht die PMW200 im Alltag einen zuverlässigen Eindruck und versteckt ihre Solidität durch Bescheidenheit. Für Run & Go sind die Henkelmänner mittlerweile die Idealgeräte und erstaunlich widerstandsfähig, trotz des vielen Plastiks.
Als FAZIT lässt sich sagen: Eine Innovation ist die Kamera nicht, das war eher die EX3 seinerzeit und es gilt abzuwarten wie deren Nachfolgerin die PMW300 sich im Vergleich schlägt. "Alter Wein in neuen Schläuchen" ist die PMW200 aber auch nicht, der bessere Codec, die höhere Farbtiefe, das bessere LCD Display und die schnellere Wiedergabefunktion widerlegen das. Man erkennt viel von der EX Serie, vieles wurde übernommen, was ansich nicht schlecht ist wenn es sich im Alttag bewährt hat. Die Aufnahme Qualität ist für diese kleine Kamera aber sehr gut, selbst wenn es etwas dunkel schon ist, in der Stadt bei Strassenlicht macht die kleine Kamera noch richtig anständige Aufnahmen.
Die EierlegendeWollmichsau ist die PMW 200 definitiv nicht und wer soewtas haben will wird sicherlich bis in alle Ewigkeit warten müssen. Wie jede Kamera hat auch diese Grenzen, angefangen bei 1/2 Sensor wo es schon viel schwerer fällt etwas Tiefenunschärfe in das Bild zu bekommen. Die vielen kleinen subtilen Verbesserungen zur EX!R, wie die bessere Zoomservoeinheit, die es endlich ermöglicht wirklich langsame Kriechzooms zu machen und die sich kaum von den Zoom unterscheiden die man mit einer Broadcast 2/3 Zoll Optik machen kann, der große Betrachtungswinkel des bessere auflösendenen LCDs, kein Bildrauschen und das bis +6db Rain und auf den anderen Rain Stufen auch viel weniger Rauschen und die verbesserte Handhabung bieten schon einige Vorteile zum Vorgänger. Der Unterschied der Kameras EX1R und PMW200 ist nicht signifikant groß und die EX1R ist eine immer noch eine gute und viel genutzte Kamera. Die PMW-200 baut auf den Stärken der EX-Serie auf, das merkt man, es ist ein Feintuning was Sony da vorgenommen hat, aber unter Hilfenahme neuer Hardware die intern Werkel und nun für Broadcast-Produktionen geeignet ist , ohne über zusätzliche externe Hardware. Schöne Bilder lassen sich mit dieser Kamera jedenfalls machen!
Hilfreicher Link zum Backfocus einstellen:
Bilder Quelle: Sony, Striemerfilm